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Ein Tag auf der Slow Food Messe Stuttgart 2012

Am Samstag waren wir auf der Slow Food Messe in Stuttgart. Wie letztes Jahr sind wir mit der Bahn zur Slow Food Stuttgart getuckert. Ja, man kann es wirklich getuckert nennen, denn wenn wir mit dem Auto 30 Minuten bräuchten, waren wir mit dem Zug 1,5h unterwegs. Aber gut, auf der Slow Food Messe möchte man ja das ein oder andere Schnäpschen, Likörchen und Bierchen probieren und danach sollte keiner mehr ins Auto steigen.

Auf der Slow Food angekommen ging es dann gleich mit der Verkostung los. Viele tolle Firmen aus aller Welt haben ihre leckeren Produkte ausgestellt und wir haben dann auch das ein oder andere auf der Messe eingekauft. Bei einer Firma, bei der wir letztes Jahr einen richtig leckeren Tomatenlikör bekommen haben, wollten wir uns dieses Jahr Nachschub holen. Uns wurde dann leider mitgeteilt, dass der deutsche Kunde wohl weniger Tomatenlikör trinkt und sie deshalb keinen zur Messe mithatten. Aber gut, bei der Auswahl an leckeren Likören, haben wir dann einen anderen gefunden, den wir mitgenommen haben.

Ansonsten konnte man bei der Slow Food Messe einen klaren Trend sehen: Senfmanufakturen und Olivenölhändler haben ordentlich zugenommen.

Die Desi hat sich dann noch eine ganz besondere Verkostung gegönnt. Nachdem sie vor längerer Zeit mal einen Birnenschaumwein aus der Obstsorte Champagner Bratbirne geschenkt bekommen hat und ihn in ihrer Unwissenheit weiterverschenkt hat, durfte sie ihn auf der Messe verkosten. Dabei wurde ihr vom Herrn Geiger erklärt, was sie gerade trinkt und welche Noten sich entfalten. Also wirklich sehr zu empfehlen!

Es gab aber auch eine Schattenseite, bei der ich heute noch auf der Haut fahren könnte. Ich liebe Bergkäse und einen richtig leckeren hab ich an einem Stand auf der Slow Food Stuttgart gefunden. Leider war die Verkäuferin nicht so klasse wie der Käse! Ich wollte, dass sie mir ein Stück davon runterschneidet und da ich kein Kilo Käse brauche, wollte ich weniger haben, wie sie mir eigentlich verkaufen wollte. Sie hat das Messer angelegt, ich sagte weniger… weniger… weniger… und mit jedem weniger, wurde auch ihre Laune weniger. Als sie dann die Größe meiner Wahl erreichte, sagte ich Stopp. Die Frau ging mit dem Messer ein Stück in die Luft, ging mit der Klinge ein Stück nach hinten und schnitt dann ein doppelt so großes Stück vom Bergkäse ab wie ich eigentlich wollte.

Hallooo?!? Seh ich aus als ob ich auf der Milchsuppe dahergeschwommen bin? Ich lehnte den Handel also ab und sagte ihr freundlich, dass mir das Stück zu groß ist, und dass ich die Hälfte möchte. Dann fing das Theater an. Man kann ein Stück Käse ja nicht einfach halbieren, denn der würde ja zerbrechen… Außerdem würde so ein halbes Kilo Käse ja nicht lange halten, denn den hätte man in 2-3 Tagen gegessen… Und wenn nicht: Man könnte den Käse ja auch einige Monate im Kühlschrank lagern… Dann wurde ich darauf hingewiesen dass, wenn sie den Käse jetzt halbiert, dass ich dann das untere Stück bekomme und dass es ihr egal wäre, dass der Käse dann zerbrechen könnte.

Das Ende vom Lied war, dass ich ein Stück mit weniger Rinde hatte wie normal und ich genau die Menge hatte, die ich wollte und das Stück Käse kam heil zuhause an, es zerbrach nicht!

Trotzdem war es ein sehr schöner Tag und wir waren länger auf der Slow Food Messe Stuttgart, als wir eigentlich geplant haben und auch der Bierkonsum war ein wenig höher wie letztes Jahr. :)

Auch die Desi hat ein Stück aus ihrer Heimat entdeckt: Sie kannte die Tettnanger Brauerei zwar nicht, aber das Bier aus der Region war schnell getrunken und es war wirklich lecker. Aber auch bei anderen Brauereien kamen wir nicht zu kurz und an dem ein oder anderen Bierstand lernten wir auch noch nette Leute kennen, die auch nicht mehr ganz nüchtern waren und mit denen man sich lustig unterhalten konnte.

Zum Schluss haben wir es doch noch kurz auf die angrenzende Gartenmesse geschafft, in der wir erst etwas abhingen und dann mit neuer Energie einige Ideen für den diesjährigen Gartenumbau holten.

Es war auf jeden Fall ein gelungener Tag – auch wenn die „nette“ Käseverkäuferin einen bleibenden Eindruck hinterließ. Also bis zum nächsten Mal und mal sehen, vielleicht gehen wir dieses Jahr noch auf die Slow Food Messe in München. Das nächste Jahr werden wir auf jeden Fall wieder zur Slow Food Messe nach Stuttgart gehen.